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Stromengpässe in China – warum sie auch uns betreffen

Die Energie- und Strompreise steigen hierzulande deutlich. Das merkt man nicht nur an den Tankstellen, sondern auch an den steigenden Nebenkosten. In der Volksrepublik China ist die Situation noch dramatischer. Dort stehen ganze Fabriken wegen Strommangels still und viele Haushalte sitzen immer wieder im Dunkeln.

Das Malheur liegt vor allem an zwei Ursachen. Zum einen hat China die Importe australischer Kohle wegen diversen Streitigkeiten mit Australien verzögert. Australien ist aber einer der wichtigsten Kohlelieferanten Chinas. Die Verzögerung der Importe rächt sich nun an knapper Kohle und steigenden Preisen. 

Zum anderen sind die Klimaschutzziele von China der Auslöser für die Stromknappheit. China will bis 2030 ihr Emissionsmaximum erreicht haben und bis 2060 klimaneutral werden. Dafür hat die Regierung relativ konkrete Vorgaben formuliert. Um den Emissionsvorgaben gerecht zu werden, müssen einzelne Provinzen ihren Kohleverbrauch drosseln oder gar einige Kraftwerke abschalten.

Die Produktion von Stahl, Aluminium und Zement sind von den Stromausfällen unmittelbar betroffen, so Analysten von Morgan Stanley. Doch auch auf die Hightech-Industrie Chinas hat das große Auswirkungen – und damit auch direkt auf die europäischen Verbraucher. China ist der größte Produzent von Elektronikartikeln wie Smartphones oder Spielekonsolen und können aus der Halbleiterindustrie oder der Zulieferbranche für E-Autos nicht mehr weggedacht werden. 

Experten befürchten, dass, wenn sich die Stromknappheit und die Produktionseinschränkungen fortsetzen, sie zu einem weiteren Störfaktor für globale Lieferketten werden und sich in Lieferengpässen und Preiserhöhungen niederschlagen – auch hierzulande.

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