Der Stau des Containerschiffs-Verkehrs im chinesischen Süden spitzt sich weiter zu. Die Blockade behindert die globalen Güterströme massiv. Experten schätzen die Problematik als mindestens ebenso schwerwiegend wie die den Stau im Suezkanal vor einigen Monaten ein.
Auslöser für die Verzögerung im chinesischen Yantian ist ein ein Covid-19 Ausbruch unter den Hafenarbeitern. Yantian ist ein wichtiger Knotenpunkt und der viertgrößte Hafen der Welt. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft berichtet, das gegenwärtig knapp fünf Prozent aller Containerschiff Kapazitäten durch Staus an den chinesischen Häfen gebunden sind. Das sind mehr als in der ersten Corona-Welle, in welcher viele chinesische Häfen die Betrieb drastisch runtergefahren hatten.
IfW Experte Stamer hofft auf eine Entspannung in den kommen ein bis zwei Wochen. Einen Rückgang zuletzt drastisch gestiegenen Transportkosten erwartet Stamer aber zunächst nicht. Der Preis für den Transport eines Wirtschaftsgut wird wohl noch für einige Zeit auf diesem historisch hohen Niveau bleiben, warnt Stamer.
Verbraucher werden sich demnach wohl auf höhere Preise einstellen müssen. “Mittelfristig müssen die Importeure die höheren Transportkosten über höhere Preise an den Konsumenten weitergeben.” Der Transport eines 40-Fuß-Standard-Containers von Asien nach Nordeuropa kostet mit knapp 11.000 USD etwa acht Mal so viel wie noch vor einem Jahr.
Welche Produkte von den gestiegenen Transportkosten und den aktuellen Lieferengpässen am stärksten betroffen sind, ist noch unklar. Die letzten Berichte deuten darauf hin, dass der Nachschub bei Fahrrädern, Gartenmöbeln und Textilien stocken könnte.