Wo kannst du Kryptowährungen kaufen? Spätestens seit der Zulassung einiger Bitcoin ETFs sind Kryptowährungen wieder in aller Munde und der Hype um die digitalen Assets ist wieder zurück. Dabei sind es diesmal nicht nur Kleinanleger, die sich wieder vermehrt für das Thema begeistern – sondern diesmal auch vor allem Großanleger und Institutionelle.
Auch das im April anstehende Bitcoin-Halving sorgt für Euphorie im Kryptomarkt und lässt nicht nur Krypto-Enthusiasten auf einen neuen Bullenmarkt hoffen.
Alles in allem also ein idealer Zeitpunkt, sich etwas genauer mit dem Thema Krypto zu beschäftigen und vielleicht sogar die ersten eigenen Investitionen zu tätigen.
Doch wo kaufst du am besten Bitcoin und Co. und welche Vor- und Nachteile bieten die inzwischen wirklich zahlreichen Anbieter und Börsen?
Damit auch du den für dich passenden Anbieter findest, haben wir in diesem Artikel die wichtigsten Unterschiede für dich zusammengefasst.
Ein Teil deiner persönlichen Strategie
Überblick über verschiedene Arten von Krypto Handelsplattform
Krypo Broker vs. Krypto Börsen
Vor- und Nachteile verschiedener Handelsplattformen zusammengefasst
Die Frage nach der Verwahrung deiner Kryptowährungen
Regulatorische Aspekte: Ein Blick auf EU-Richtlinien und Gesetze
Ein Teil deiner persönlichen Strategie
Noch vor einigen Jahren war es eine echte Herausforderung überhaupt einen Zugang zu Kryptowährungen zu finden und die Unsicherheit beim Kauf war nicht nur sehr groß, sondern löste auch Zweifel daran aus, ob man sich überhaupt noch im Rahmen des Legalen bewegt.
Und auch heute noch ist man am Anfang meist noch etwas verunsichert, jedoch gibt es inzwischen auch im Krypto-Space immer mehr Regulation und Rechtssicherheit und die Anzahl der Krypto Börsen hat sich in den letzten zehn Jahren exponentiell vergrößert.
Dabei gibt es inzwischen eine Vielzahl unterschiedlichster Modelle und Varianten, die sich teilweise doch stark voneinander unterscheiden und diverse Vor- und Nachteile bieten können. Diese werden wir später auch noch im Detail erläutern und aufzeigen, was es zu beachten gibt.
Doch zunächst kommt es, wie beim Investieren üblich, erst einmal auf eines an: Die Wahl deiner persönlichen Strategie.
Denn die Wenigsten von uns wollen Kryptowährungen einfach nur kaufen, um sie zu behalten. In den meisten Fällen steht die Wertentwicklung im Vordergrund und wir möchten durch den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen einen möglichst hohen Gewinn erzielen und somit Vermögensaufbau betreiben.
Sind Kryptowährungen wirklich Währungen?
Bei Kryptowährungen handelt es sich also, anders als der Name es vermuten lässt, im Wesentlichen also gar nicht um Währungen wie z. B. beim US Dollar– sondern um digitale Vermögenswerte. Und wie bei allen anderen Vermögenswerten, können die jeweiligen Strategien sich doch stark voneinander unterscheiden.
Daher solltest du dir zunächst die Frage stellen, wie genau du die Digitalwährungen für dich und deinen Vermögensaufbau nutzen möchtest. Möchtest du zum Beispiel mit dem Kauf von Kryptowährungen am Krypto Markt teilhaben, um diese später mit Profit wieder zu verkaufen? Und wenn ja, was ist dabei dein Zeithorizont? Möchtest du ein langfristiges und diversifiziertes Portfolio aufbauen und dieses über eine bestimmte Dauer hinweg besparen und vergrößern? Oder möchtest du ein passives Einkommen aufbauen, indem du z.B. Staking oder Lending betreibst und deine Kryptos dabei langfristig behältst oder “hodlst”?
Diese und viele weitere entscheidende Fragen solltest du dir stellen und beantworten, noch bevor du dich auf die Suche nach einer passenden Börse oder dem richtigen Broker für dich machst. Die richtige Strategie ist beim Investieren von entscheidender Bedeutung und die Wahl einer passenden Krypto Börse bzw. Handelsplattform als ein wesentlicher Teil deiner Strategie kann durch entscheidende Faktoren deinen Erfolg positiv oder negativ beeinflussen.
Überblick über verschiedene Arten von Krypto Handelsplattformen
Krypto Broker vs. Krypto Börsen
Oftmals werden die Begriffe “Krypto Broker” und “Krypto Börse” im Volksmund fälschlicherweise gleichgesetzt und als Synonym betrachtet, dabei unterscheiden sich diese beiden Arten von Krypto Plattformen im Kern doch essentiell.
Je nach Strategie und persönlichem Kenntnisstand können beide Handelsplätze bestimmte Vor- bzw. Nachteile haben. Um die für dich am besten geeignetste Handelsplattform zu finden, solltest du dir zunächst einmal bewusst sein, was die beiden Krypto Anbieter unterscheidet und welcher für dich vielleicht besser geeignet ist, um Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum oder auch sogenannte Altcoins zu kaufen.
Krypto Broker
Ein Krypto Broker ist klassischerweise ein Vermittler zwischen Käufern und Verkäufern, der im Auftrag seiner Kunden handelt. Man gibt also z. B. den Kauf einer Kryptowährung in Auftrag und der Broker führt diesen dann für einen aus.
Dabei legt auch der Broker die Preise für die Transaktionen fest. Für diese Dienstleistung erhebt der Online Broker einen Aufschlag als Gebühr, die teilweise auch sehr hoch ausfallen kann.
Oftmals werden bei Brokern auch gar keine echten Kryptowährungen gehandelt, sondern sogenannte Krypto Derivate. Das sind Kontrakte auf den Kurs der jeweiligen Kryptowährungen in Form von Futures, Optionen oder Krypto CFDs. Diese entwickeln sich gemäß dem Kurs der eigentlichen Kryptowährung und bieten somit die Möglichkeit, an der Kursentwicklung zu profitieren, ohne die Kryptowährung selbst besitzen zu müssen.
Im Unterschied zum Handel mit echten Kryptowährungen können Derivate teilweise auch geshortet (leerverkauft) und mit Hebel gehandelt werden. An dieser Stelle möchten wir aber noch einmal betonen, dass es sich beim CFD Handel nicht um den eigentlichen Krypto Handel an sich geht, sondern um Finanzprodukte, die wiederum eigenen Regulationen und Regeln unterliegen. Die bekanntesten Neo Broker sind unter anderem eToro, Capital.com, Trade Republic, Plus500 oder Scalable Capital, um nur einige Beispiele zu nennen.
Krypto Börsen
Krypto Börsen – oder auch Exchanges genannt, richten sich eher an erfahrene Anleger und bieten Käufern und Verkäufern lediglich einen Marktplatz, auf dem sie direkt Kryptowährungen kaufen und verkaufen können.
Anstatt eine Order bei einem Broker in Auftrag zu geben, platziert man diese hier selbst direkt auf dem Markt und im jeweiligen Orderbuch der Börse. Schon hier werden die meisten Neulinge vermutlich bereits überfordert sein, da die Benutzeroberfläche einer Börse deutlich komplexer aufgebaut ist.
Sie enthält neben den aktuellen Preisen in der Regel eine Fülle von zusätzlichen Daten und Informationen wie Handelsvolumen, Orderbücher und Preisdiagramme. Außerdem gibt es, anders als bei den vereinfachten Brokern, nicht nur Buttons, um Kryptowährungen zu kaufen, sondern eine Vielzahl von verschiedenen Ordertypen, die man kennen und unterscheiden können sollte, bevor man eine solche Plattform nutzt.
Es lassen sich zudem in zwei Arten von Börsen unterscheiden. Dezentrale Krypto Börsen (DEX) und Zentrale Krypto Börsen (CEX), welche sich hauptsächlich in ihrer Verwaltungsstruktur und der Kontrolle über die Vermögenswerte voneinander abheben.
Zentrale Krypto Börsen (CEX)
Wie der Name schon sagt, werden Zentrale Krypto Börsen von einem zentralen Unternehmen oder einer Organisation verwaltet. Sie ähneln traditionellen Banken, denen die Kunden ihr Geld anvertrauen.
Bei einer zentralisierten Börse liegt das Eigentum und die Kontrolle über die Vermögenswerte bei der zentralen Instanz, d.h., sie halten auch die privaten Schlüssel für die Kundenguthaben bzw. Wallets. Diese zentralen Börsen unterliegen immer mehr Regulationen und stehen schon seit längerer Zeit immer mehr Fokus von Finanzaufsichtsbehörden weltweit. Deren Vorgaben und Richtlinien werden mittlerweile streng überwacht und immer weiter ausgeweitet. Die Nichteinhaltung bestimmter Aspekte führt nicht selten dazu, dass Börsen keine Zulassung für bestimmte Länder erhalten oder diese verlieren. Beispiele für zentrale Krypto Börsen sind Binance, Coinbase und Kraken.
Dezentrale Krypto Börsen (DEX)
Dezentrale Krypto Börsen hingegen sind Anwendungen, die auf der Blockchain leben und von einem verteilten Netzwerk von Benutzern betrieben werden. Sie ermöglichen den direkten Handel zwischen den Benutzern, ohne dass ein zentraler Vermittler erforderlich ist.
Bei einer dezentralen Börse behalten die Nutzer die Kontrolle und das Eigentum an ihren Vermögenswerten, da sie ihre eigenen privaten Schlüssel besitzen.
Dezentrale Börsen bieten in der Regel vollständige Anonymität und Transparenz der Transaktionen. Da es keine zentrale Instanz gibt unterliegen dezentrale Krypto Börsen nicht denselben Regulierungen wie zentrale Börsen. Somit können diese auch nicht durch die Finanzaufsichtsbehörden kontrolliert werden. Beispiele für dezentrale Börsen sind Uniswap, Sushiswap und PancakeSwap.
Wie du siehst, unterscheiden sich die Plattformen nach genauerem Hinsehen doch mehr, als man vielleicht zunächst denkt. Hinzu kommt, dass die meisten großen Plattformen heute oft hybride Formen, also Mischungen aus Broker und Börse sind, was teilweise für noch mehr Verwirrung sorgen kann.
Vor- und Nachteile verschiedener Handelsplattformen zusammengefasst
Vorteile von Krypto Brokern
Broker-Plattformen richten sich oft gezielt an Einsteiger und technisch weniger versierte Nutzer und sind daher meistens sehr benutzerfreundlich und einfach in der Bedienung. Sie sind zudem häufig strenger reguliert als Börsen und bieten somit zusätzliche Sicherheit, solange sie über eine Einlagensicherung verfügen und die Regulierung auch wirklich für das Land gilt, in dem du handeln möchtest.
In den meisten Fällen übernehmen die Broker auch die Verwahrung deiner gekauften Kryptowährungen, was wiederum vor allem für Einsteiger oft die einfachere und bequemere Variante darstellt. Außerdem zeichnen sich die Broker oft auch durch einen gut aufgestellten und rund um die Uhr erreichbaren Kundenservice aus, der einem bei Fragen und Problemen kompetent zur Seite steht.
Nachteile von Krypto Brokern
Die eben positiv erwähnten Regulierungen können jedoch auch negative Auswirkungen haben, indem bestimmte Broker oder einzelne Funktionen aufgrund von länderspezifischen Gesetzen und Vorgaben möglicherweise in bestimmten Ländern gar nicht, oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Hierbei ist es wichtig, sich vorab über die jeweils geltenden Richtlinien zu informieren.
Für erfahrene Investoren und Trader stellen vermutlich vor allem die höheren Gebühren den entscheidendsten Nachteil dar, da sich diese ab einer gewissen Zeit doch summieren und damit auch die Rentabilität senken können.
Auch die bequeme Verwahrung und Verwaltung deiner Kryptos hat natürlich seine Schattenseiten und zieht teilweise hohe Sicherheitsrisiken mit sich. So bieten sie unter anderem eine Angriffsfläche für Hackerangriffe oder auch Veruntreuung von Kundengeldern. Auf die Details der unterschiedlichen Verwahrungsformen gehen wir im Absatz “Custodial Wallets vs. Non-Custodial Wallets” noch genauer ein.
Ein weiterer großer Nachteil reiner Krypto Broker ist das oft sehr reduzierte Angebot von Handelspaaren und Coins, die gehandelt werden können. Diese beschränken sich oft nur auf die bekanntesten Kryptowährungen mit der höchsten Marktkapitalisierung.
Vorteile von Krypto Börsen
Wie bereits erwähnt, handelst du auf einer Börse direkt und ohne Mittelsmann, wodurch die Gebühren meist deutlich geringer ausfallen, als wenn noch ein zusätzlicher Broker dazwischen geschaltet werden muss. Dies erlaubt gleichzeitig auch eine höhere Flexibilität, da man direkt am Markt handelt und es keine Öffnungszeiten oder Warteschlangen gibt und die Order in der Regel direkt ausgeführt werden können.
Insbesondere die großen zentralen Krypto Börsen bieten oftmals eine sehr hohe Liquidität, wodurch auch sehr hohe Handelsvolumen getradet werden können, ohne dass man sich Sorgen machen muss, nicht genügend Käufer bzw. Verkäufer für seine Order zu finden.
Handelsangebot
Auch das Handelsangebot verschiedener Coins ist auf den Börsen meisten deutlich breiter aufgestellt, wodurch dir eine riesige Bandbreite an Kryptowährungen zur Verfügung steht. Hier finden sich oft auch Small- und Midcap Projekte (Kryptowährungen mit geringer oder mittlerer Marktkapitalisierung), die vielleicht noch etwas unbekannter sind und dadurch gleichzeitig ein größeres Potential für sehr hohe Anstiege mit sich bringen. Besonders auf dezentralen Börsen werden täglich hunderte neue Projekte gelistet, die noch ganz am Anfang stehen, bei denen es sich lohnen kann, möglichst früh einzusteigen.
Auf dezentralen Börsen ist es auch heute noch möglich, beim Handel mit Kryptowährungen anonym zu bleiben. Zwar sind alle auf der Blockchain getätigten Transaktionen dokumentiert und ersichtlich, allerdings geht daraus nicht hervor, wem die jeweiligen Wallets gehören und wer somit die Transaktionen durchgeführt hat. Bei den meisten zentralen Börsen und Brokern ist inzwischen ein KYC (=Know your customer) Verfahren notwendig, um alle Funktionen bzw. höhere Ein- und Auszahlungen nutzen zu können.
Da Kryptowährungen eigentlich aus dem Motiv der Selbstverantwortung und Unabhängigkeit heraus entwickelt wurden, ist einer wohl wichtigsten Vorteile von Krypto Börsen, dass man echte Kryptowährungen und Coins handelt und keine Finanzprodukte. Das ermöglicht es dir, deine Kryptowährungen selbst in deiner eigenen Wallet aufzubewahren und somit auch selbst zu kontrollieren. Wie genau das funktioniert, erfährst du im nächsten Kapitel.
Nachteile von Krypto Börsen
Krypto Börsen bieten im Vergleich zu Brokern meist viel mehr Funktionen und Möglichkeiten. Dies kann Anfänger und unerfahrene Investoren aber auch oft überfordern. Die Komplexität der Bedienoberflächen und die Benutzerfreundlichkeit im Allgemeinen können am Anfang daher zunächst abschrecken.
Auch liest man häufig, dass bei vielen Börsen der Kundensupport etwas zu wünschen übrig lässt und man oft sehr lange auf Antworten und Hilfe warten muss. In vielen Fällen gibt es auch nur englischsprachigen Support.
Zudem gibt es immer noch keine internationalen Standards, was die Regulierung betrifft. Daraus ergeben sich Risiken und nicht selten rechtliche Grauzonen und Unsicherheiten.
Dadurch, dass man auf den Exchanges mit den realen Kryptowerten handelt und diese auch in einer bestimmten Menge als Reserve vorhanden sein müssen, sind Börsen aber auch lukrative Ziele für Hackerangriffe.
Die Frage nach der Verwahrung deiner Kryptowährungen
Egal ob Krypto Broker oder Krypto Börse, ob zentral oder dezentral. Wenn du eine Kryptowährung kaufen willst, benötigst du hierfür eine Wallet. Doch auch hier gibt es Unterschiede, die man kennen und beachten sollte.
Grundsätzlich gilt im Kryptobereich der Leitsatz „not your keys – not your coins“. Dieser Leitsatz bezieht sich auf die Verwahrung deiner Kryptowährungen, also deiner Coins. Ursprünglich wurde der Bitcoin nämlich unter anderem mit dem Ziel entwickelt, den Menschen die Kontrolle über ihr Geld an sie selbst zurückzugeben, anstatt diese den Banken zu überlassen, so wie es beim Fiat-Geldsystem der Fall ist.
Dadurch, dass jeder Einzelne den vollen und alleinigen Zugriff auf seine Wallet hat, werden Bankkonten überflüssig. Zusätzlich ist es auch möglich, unmittelbar und direkt Transaktionen mit jeder anderen Wallet im Bitcoin Netzwerk zu tätigen. Somit sind Banken an sich in einem Blockchain-Netzwerk obsolet und werden eigentlich nicht mehr benötigt. Diese Philosophie soll den Menschen einerseits die volle Kontrolle über ihr Geld geben und somit gleichzeitig aber auch die volle Verantwortung.
Im Fiat-System werden Banken nämlich unter anderem auch dafür entlohnt, dass sie sich um die sichere Verwahrung des Geldes kümmern. Im klassischen Sinn sollten Krypto Börsen also eigentlich nicht die Bank ersetzen und als Verwalter und Verwahrer deiner Coins fungieren, sondern lediglich einen Marktplatz bieten, auf dem Kryptowährungen untereinander gehandelt und getauscht werden können.
Not your keys – not your coins
Beherzigt man also den Grundsatz „not your keys – not your coins“, wird man seine Kryptos nicht auf der Börse verwahren, sondern nutzt diese nur als sogenannte On- bzw. Off-ramps, also lediglich als Brücke oder Rampe, um Fiat Währungen in Kryptowährungen zu tauschen und anders herum. Anschließend können die Coins an eine eigene, selbstverwaltete Wallet (=Non-Custodial Wallet) gesendet werden, auf die niemand Zugriff hat, außer man selbst.
Dies hat unter anderem auch den Vorteil, dass deine Kryptowährungen dort sicherer gelagert sind als auf den Börsen, da diese nicht nur regelmäßig gehackt werden, sondern im Zweifelsfall auch insolvent gehen können. Zudem könnten zum Beispiel auch Regierungen die Betreiber der Börsen auch dazu bringen, deine Guthaben einzufrieren oder zu beschlagnahmen.
Daher empfiehlt es sich, besonders bei großen Beträgen, die Coins nach dem Kauf in eine Non-Custodial (=selbstverwaltete) Wallet zu übertragen, die du vorher selbst aufgesetzt hast und über deren Zugangsschlüssel (keys) nur du selbst verfügst. In Bezug auf zusätzliche Sicherheitsfaktoren, empfiehlt es sich an dieser Stelle eine Cold-Wallet zu nutzen. Diese sind nicht mit dem Internet verbunden und bieten somit einen höheren Schutz gegen Online-Hacks und Betrugsversuche.
Cold Wallets
Zusätzlich kann man diese Cold-Wallets in Form von Hardware-Wallets nutzen, die wiederum eine zusätzliche Sicherheitsebene darstellen, da es sich hier um externe Geräte wie z.B. USB-Sticks handelt, die wie ein zusätzlicher Schlüssel fungieren.
Die meisten Handelsplattformen nutzen sog. Custodial-Wallets (= fremdverwaltete Wallets) und sind somit selbst im Besitz der Zugangsschlüssel und somit auch der Kontrolle über das Wallet. Dies kann jedoch vor allem für Neulinge im Kryptobereich auch Vorteile bieten. Die Handhabung ist deutlich unkomplizierter und im Zweifel lassen sich teilweise sogar Withdrawals (Überweisungen) manchmal noch rückgängig machen. Jedoch muss man sich bewusst sein, dass die Verantwortung und die Kontrolle in dem Fall bei der Börse selbst liegen und dies enorme Risiken bergen kann und man der Börse vertrauen muss.
Regulatorische Aspekte: Ein Blick auf EU-Richtlinien und Gesetze
Eine zentrale Rolle bei der Wahl der richtigen Handelsplattform spielen die mehrfach erwähnten regulatorischen Aspekte. Kryptowährungen werden in der Europäischen Union durch eine Reihe von Richtlinien und Gesetzen bestimmt, die zunehmend ausgebaut und erweitert werden. Diese bringen zwar eine gewisse rechtliche Grundlage mit sich, die sicherlich positiv zu bewerten ist, bieten aber auf der anderen Seite auch eine Menge Spielraum für mehr Kontrolle und Überwachung.
EU-Regelwerk
Ein Schlüsselelement dieser Regulierung ist das kürzlich eingeführte EU-Regelwerk “Markets in Crypto Assets” (MiCA), das ein harmonisiertes Regelungsumfeld für Krypto-Assets in der gesamten EU schafft. MiCA verlangt unter anderem, dass Krypto-Unternehmen eine Lizenz benötigen, um ihre Dienstleistungen in der EU anzubieten. Darüber hinaus gibt es die 5. Geldwäscherichtlinie der EU (5AMLD), die Krypto-Börsen und Wallet-Anbieter dazu verpflichtet, Kundeninformationen zu sammeln und verdächtige Aktivitäten zu melden.
Diese und andere Regulierungen zielen darauf ab, Verbraucherschutz und Marktintegrität zu gewährleisten und gleichzeitig das Risiko von Finanzkriminalität zu minimieren. Es ist wichtig zu beachten, dass die regulatorische Landschaft für Kryptowährungen in der EU ständig weiterentwickelt wird, um auf neue Entwicklungen und Herausforderungen zu reagieren. So sollen diese Gesetze auch ab dem Jahr 2025 erweitert werden, indem insbesondere auf die unübersichtliche und nicht kontrollierbare Selbstverwahrung stärker eingegangen werden soll. Geplant ist, Transaktionen, die in Verbindung mit selbst verwalteten Wallets stehen und einen Gegenwert von 1.000 € überschreiten besonders genau kontrolliert werden sollen und im Zweifel nur dann freigegeben werden, wenn eindeutig belegt werden kann, woher die Beträge stammen.
Wer hier auf Nummer sicher gehen möchte ist gut beraten, auf Krypto Börsen zurück zu greifen, die in Deutschland ansässig sind und somit automatisch entsprechende Lizenzen besitzen. Wenn du deine Krypto-Gewinne in Deutschland auszahlen lassen möchtest, solltest du generell darauf achten, dass du nachweisen kannst, woher diese Gewinne stammen und wie diese erwirtschaftet wurden. Andernfalls könnte sich die Auszahlung verzögern und man kann leicht ins Visier der Finanzaufsichtsbehörden geraten.
Fazit
Wir hoffen, dieser Artikel konnte dir einen groben Überblick über die verschiedenen Krypto-Handelsplattformen bieten und aufzeigen, dass es jede Menge Aspekte zu beachten gibt, wenn man Kryptowährungen kaufen möchte. Aufgrund der Vielzahl von verschiedenen Anbietern und unterschiedlichen Investmentstrategien ist es also pauschal nicht möglich, bestimmte Börsen oder Broker zu empfehlen. Allerdings wollen wir dir dennoch einige Plattformen vorstellen, die vielleicht für dich in Frage kommen könnten.
Die weltweit größten und bekanntesten Krypto Börsen sind Binance, Coinbase, Kraken, OKX, Bitfinex oder KuCoin. Diese werden sowohl von Anfängern als auch Fortgeschrittenen genutzt und bieten eine sehr große Anzahl von Handelspaaren, ein sehr hohes Handelsvolumen und zudem auch fortschrittliche Handelsfunktionen.
Suchst du gezielt nach Plattformen, die in der EU reguliert sind, wirst du unter anderem bei Bitvavo, Bitpanda, Nuri oder Bison fündig.
Wenn du dich für dezentrale Kryptobörsen interessierst, dann schaue dir gerne die beiden bekanntesten unter ihnen an: Uniswap (basiert auf der Ethereum-Blockchain) und PancakeSwap (basiert auf der Binance Smart Chain).
Interessierst du dich neben Kryptowährungen auch für Aktien, ETFs oder andere klassische Anlageklassen, kannst du zum Beispiel bei eToro, Trade Republic oder Scalable Capital dein Portfolio diversifizieren. Beachte bitte, dass es sich hier um Broker handelt.
So geht’s weiter
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