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US-Arbeitsmarktzahlen und Konjunkturrückgang – wie geht es weiter?

Zuletzt lässt der Schwung an den Aktienmärkten nach. Auch der Rückenwind der globalen Konjunkturlokomotive droht abzulaufen. Ein wichtiger Gradmesser für den Zustand der amerikanischen Wirtschaft sind die US-Arbeitsmarktzahlen.

Die Zahlen sind aktuell sogar doppelt interessant. Zum einen, möchten Anleger Klarheit darüber, wie stabil die US-Wirtschaft vor dem Hintergrund steigender Covid Zahlen ist. Zum anderen, beeinflussen die Arbeitsmarktzahlen und die Konjunkturentwicklung die Entscheidung, wann die FED mit dem sog. “Tapering”, also dem Zurückfahren der Anleihenkäufe, beginnen wird.

Schlechte Entwicklungen der Arbeitsmarktzahlen deuten wohl auf eine Verzögerung des Beginns des Taperings an. Im August sind in den USA, außerhalb von Landwirtschaft, etwa 200.000 neue Arbeitsplätze hinzugekommen, erwartet wurden knapp 700.000.

Die Verfassung der Wirtschaft lässt sich jedoch nicht auf diese eine Zahl reduzieren. Erfreuliche Gegengewichte bilden beispielsweise die auf 5,2% gesunkene Arbeitslosenquote sowie die deutlich gestiegenen Löhne. 

Die Tapering-Pläne der FED dürften trotz der durchwasenen Arbeitsmarktzahlen nicht vom Tisch sein. Experten erwarten aber, dass die Dynamik der wirtschaftlichen Erholung im dritten Quartal nachlassen und der konjunkturelle Rückenwind etwas abflachen wird.

Im September wird die Aufstockung der Arbeitslosenhilfen auslaufen, wodurch das verfügbare Einkommen der Haushalte geringer wird. Die Stimmung der Konsumenten ist zuletzt auf den niedrigsten Stand seit 2013 gefallen.

Die undurchsichtige Gemengelage wird großes Fingerspitzengefühl der Notenbanken abverlangen. Auch die hoch bewerteten Aktienmärkte erfordern im September, welcher traditionell als schwacher Börsenmonat gilt, noch mehr Know-How und Beständigkeit, als ohnehin schon.

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