Die Angst vor einer Inflation führt zu Unsicherheiten am Aktienmarkt. Als Grund dafür sieht Jim Paulson – Leuthold-Stratege – die steigenden Anleiherenditen
Die vor einigen Monaten stark gestiegene Verbraucherpreise erwecken zudem die Besorgnis, dass der Preisdruck, die wirtschaftliche Regeneration der Pandemie beeinträchtigen könnte. Anleger befürchten ebenfalls, dass die Fed einen anderen Kurs einschlagen und sich von ihrer Niedrigzinsstrategie distanzieren. Auch die Bewertungen von großen US-Tech-Unternehmen können unter der gestiegenen Inflation leiden.
Jim Paulsen zufolge ist seit der Weltwirtschaftskrise 2008 der zuverlässigste Hinweis für die Richtung die der Aktienmarkt einschlagen wird, die Rendite. Die Renditen haben gezeigt, welche Gruppen von Unternehmensanteilen in der Zukunft zu den Gewinnern und zu den Verlierern zählen.
Sollten die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen sinken, habe das eine positive Auswirkung auf die Performance defensiver Sektoren und nur leicht sprunghafter Werte des S&P 500. Steigen diese Werte aber von aktuell 1,5 % (Stand 15.Juni 2021) auf 2%, würden diese Aktien absacken und zyklische Aktien sowie Wachstums- und Nebenwerte steigen. Paulsen vermutet einen solchen Anstieg bis Ende 2021. Daher rät er den Anlegern bei solchen Aktien einzusteigen.
Aus diesem Grund stellt das Thema Inflation immer noch eine gewisse Relevanz dar. Eine Aussage über die Inflation treffen zu können, ist laut Paulsen unwahrscheinlich. Es besteht die Möglichkeit, dass der Aktienmarkt durch ein starkes Gewinnwachstum bis zum Herbst gestützt werden kann, die Kurse dann aber sinken.