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Hedgefond am Rand der Pleite – Banken und Aktienkurse nervös

Der US Hedgefond Archegos Capital Management kann seine Schulden nicht mehr bedienen. Dies führte zu großen Verlusten einiger Banken und zu verrückt spielenden Börsenkursen einiger Aktiengesellschaften

Betroffen waren unter anderem Goldman Sachs, die Credit Suisse, die japanische Investmentbank Nomura und die deutsche Bank. Einigen Berichten zufolge, wurde der Chef des Hedgefonds, Bill Hwang, von den Großbanken gezwungen, viele seiner Aktienpositionen zu Geld zu machen, um die im Raum stehenden Forderungen zumindest teilweise decken zu können. Alleine am vergangenen Freitag sollen Positionen im Wert von 20-30 Milliarden US-Dollar verkauft worden sein.

Dies führte am Freitag zu den höchsten Tagesverlusten, die ViacomCBS (0VVB) und Discovery (DC6) je erlebt haben. Die Kurse der Großbanken wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, Goldman Sachs fiel um zwei, Credit Suisse am Montag um zehn und Nomura sogar um 16 Prozent. 

Hwang lieh sich für jeden Dollar, den er investierte, ein Vielfaches von der Bank. Dieses Hebeln wird als “Leverage” bezeichnet und ist branchenüblich. Problematisch daran ist, dass Hebel dazu geeignet sind, sowohl Gewinne, als auch Verluste zu maximieren. Die Geschäfte Hwangs liefen zuletzt schlecht und zehrten am Eigenkapital des Hedgefonds, mit der Folge, dass Archegos Capital Management die Forderungen der Kreditgeber nicht mehr begleichen kann.

Für Privatanleger könnte sich jedoch eine Chance auftun. Eine strukturelle Krise im Aktienmarkt zeichnet sich nicht ab – im Gegenteil: Der EURO STOXX 50 und der DAX erreichten zuletzt Höchstwerte. 

Auch ViacomCBS und Discovery waren auf dem Vormarsch. ViacomCBS legte, bis zu dem Skandal, seit Jahresbeginn 245, Discovery knapp 100 Prozent, zu. Da beide nicht auf Grund schlechter Geschäftszahlen ihre Kursverluste einfuhren, liegt es nahe, dass sie ihre Verluste schnell wieder ausgleichen und den Hedgefond-Skandal hinter sich lassen können.

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