Die Pläne eines digitalen Euros der EZB werden konkreter. Eine Umsetzung könnte zur Folge haben, dass Privatleute und Unternehmer nicht mehr bei der Hausbank, sondern direkt bei der EZB ein Konto führen.
Laut der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) sind die meisten Zentralbanken aktiv an der Konzeption von Central Bank Digital Currency (CBDC), also einer von der Zentralbank kontrollierten, digitalen Fiat-Währung, beteiligt.
In einem Treffen der großen Zentralbanken heißt es, dass die digitale Währung zunächst neben dem Bargeld koexistieren soll.
Ökonomen und Experten sehen die Möglichkeit der Abschaffung von Bar- und Giralgeld. Der internationale Währungsfond (IWF) gab letzten April einen Leitfaden heraus, bei der es um die Abschaffung des Bargelds geht. Demzufolge sollen Zentralbanken den Leitzins deutlich unter 0% senken können, um die Wirtschaft in Krisenzeiten anzukurbeln.
Das bedeutet, wer zu viel Geld auf dem Konto hat, zahlt Strafzinsen. Dies ist allerdings solange es Bargeld gibt sehr einfach zu umgehen. Deshalb schlägt die IWF vor, Bar- im Vergleich zu Giralgeld abzuwerten. Eine ähnliche Richtung könnte auch das Schicksal des Bar- und Giralgeld im Vergleich zum digitalen Euro ereilen.
Vorteilhaft an einer digitalen und zentralen Währung ist, dass Finanzprozesse automatisiert abgewickelt werden können, grenzüberschreitende Zahlungen blitzschnell sowie kostengünstig ausgeführt werden können. Zudem gilt die Blockchain-Technologie als extrem sicher. Problematisch erscheint jedoch, dass sich jede Transaktion zurückverfolgen lässt und das Risiko eines “gläsernen” Verbrauchers entsteht.
Damit wird es für die Zentralbanken und Politik eine schwierige aber wichtige Aufgabe sein, die Balance zwischen Innovation, Fortschritt und Freiheit zu halten