Das silbrig-weiße Edelmetall Palladium hat vor wenigen Tagen erstmals die magische $3.000 USD Marke durchbrochen. Damit legt die Notierung seit Jahresbeginn 23% zu, der Goldpreis sinkt im selben Zeitraum um 6%.
In den vergangenen neun Jahren überstieg die Nachfrage stets das Angebot. Dies lässt sich auch an der eindrucksvollen Preisentwicklung sehen: In letzten fünf Jahren hat sich der Palladiumpreis verfünffacht, während der Goldpreis im selben Zeitfenster lediglich um 40% stieg.
Das Angebotsdefizit könnte sich im zehnten Jahr verstärken. Die Automobilbranche ist Hauptabnehmer des Edelmetalls und macht satte 85% der Nachfrage aus. Palladium wird für Katalysatoren von Verbrennungsmotoren gebraucht.
Die einsetzende Konjunkturerholung sorgt für große Erwartungen an den Nachfrageschub und die Absatzzahlen. Verschärfend tritt hinzu, dass die Lager infolge des langjährigen Defizits ohnehin erschöpft sind und es vor kurzem zu Problemen mit der Förderung des Edelmetalls kam. Der weltweit größte Palladium-Hersteller, Norilsk Nickel (NILSY), büßte durch einen Wassereinbruch rund die Hälfte seiner Förderungskapazitäten ein.
Experten der UBS gehen davon aus, dass im kommenden Jahr die Nachfrage das Angebot um knapp 1 Millionen Unzen übersteigen wird. Erneute Produktionsengpässe können dieses Defizit noch weiter verschärfen. Kurz- und mittelfristig stehen die Chancen also gut. Anleger sollte aber einen genauen Blick auf die Entwicklung der Elektromobilbranche werfen, denn diese benötigen für ihre Katalysatoren kein Palladium.