Die Inflationsrate in Deutschland ist so hoch wie seit 1993 nicht mehr. Verbraucher müssen in vielen Bereichen deutlich mehr hinlegen, als noch letztes Jahr. Das Statistische Bundesamt bestätigt: Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im August um durchschnittlich 3,9% zum Vorjahresmonat.
Die größten Preistreiber sind dabei die Nahrungsmittel-, Benzin- und Energiekosten. Energiekosten verteuern sich um knapp 12,6%. Heizöl steigt dabei am kräftigsten. Satte 57,3% Aufschlag gegenüber August 2020, aber auch Kraftstoffe mit +26,7%, Erdgas mit +4,9% und Strom mit +1,7% sind mittlerweile spürbar teurer geworden.
Für Nahrungsmittel zahlt der Verbraucher etwa 4,6% mehr. Mit einem Anstieg von 9% wird insbesondere Gemüse kostenintensiver. Die Preise für Molkereiprodukte und Eier steigen um etwa 5%.
Gebrauchsgüter wie Fahrzeuge und Möbel sind ebenfalls kostspieliger, als noch vor einem Jahr. Hier müssen knappe 5% mehr gezahlt werden.
Experten schätzen, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten Richtung vier bis fünf Prozent weiter anziehen wird. Ein Rückgang wird erst für 2022 erwartet.
Befeuert wurde die historisch hohe Inflationsrate durch die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze infolge der Pandemie sowie dem Preisverfall der Mineralölprodukte 2020 und der zu Jahresbeginn eingeführten CO2-Abgabe, so Christoph-Martin Mai vom Statistischen Bundesamt.