INX InvestingExperts GmbH

Inflationshoch in Deutschland – woran liegt das

Die Inflation hat im September weiter zugelegt. Die Verbraucher merken dies vor allem an den Tankstellen und den Heizkosten. Treibender Faktor der Inflation sind die steigenden Energiepreise, aber auch weitere Faktoren haben einen Einfluss auf die Teuerungsrate im Land.

Laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes legt die Inflation im Vergleich zum September des letzten Jahres um 4,1% zu.  Die Inflationsrate überschreitet damit das erste Mal seit knapp 28 Jahren die vier Prozent Marke. Die Ölpreise ziehen an und sorgen mittelbar dafür, dass die Spritpreise den höchsten Wert seit 2012, dem bisher teuersten Tankjahr in Deutschland, erreichen. Wie kommt die hohe Inflationsrate zustande?

Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der Fondsgesellschaft Union Investment, sieht die hohe Teuerungsrate vor allem in den drastisch gestiegenen Energiepreisen begründet. In wenigen anderen Bereichen stehen Angebot und Nachfrage in einem vergleichbar großen Missverhältnis. Die weltweite Konjunktur hat sich schneller erholt, als 2020 noch erwartet. Der globale Energiebedarf steigt. Hinzu kommt, dass die Preise für den Ausstoß einer Tonne CO2 auf aktuell 25€ je Tonne gestiegen sind, diesen Preisanstieg geben die Unternehmen an die Verbraucher weiter. Ein weiterer Faktor ist die Rücknahme der befristeten Mehrwertsteuersenkung. Sie galt vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und sollte den Konsum in der Pandemie ankurbeln. Seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze, Waren und Dienstleistungen werden also im Vergleich zum Vorjahr eher wieder teuer. 

Auch die pandemie-bedingten Lieferengpässe treiben die Verteuerung weiter voran. An vielen Häfen kam es zu Staus, Containerschiffe warten auf Einlass und die Preise für den Frachtverkehr steigen – zu Lasten des Verbrauchers.

Zum Artikel.