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Haben deutsche Start-ups Angst vor dem Börsengang?

Zwar hat sich mit Auto1 jüngst ein schnell wachsendes Unternehmen an die Börse gewagt, aber dieser Mut ist auf dem deutschen Aktienmarkt momentan eher eine Rarität. Die meisten Unternehmensgründer verkaufen Ihre Firmen lieber an große ausländische Unternehmen. Im vergangenen Herbst sichert sich Dr. Oetker den Getränkelieferdienst Flaschenpost. Im Dezember letzten Jahres kauft IBM das in Solingen gegründete Software-Start-up Instana auf. Und vor wenigen Wochen sichert sich SAP das Berliner Start-up Signavio. Die Liste ist endlos. Doch wieso verkaufen so viele Gründer ihre Start-ups, statt selbst an die Börse zu gehen? Das schnelle Geld ist definitiv ein Aspekt. Gründer und Investoren machen beim Verkauf ihrer Unternehmen meist sehr viel Gewinn. Deswegen drängen viele Geldgeber die Start-up-Initiatoren dazu, Ihre Firmen zu veräußern. Ein anderer Grund ist der oftmals steinige Weg an die Börse: Blitzsaubere Buchführung und penible Verhaltensregeln und hohe Anforderungen an Controlling und Investor Relations sind für die meisten Start-ups nicht einfach umsetzbar. Der Trend zum Verkauf von jungen, innovativen Unternehmen ist jedoch sehr problematisch für die deutsche Ökonomie. Thomas Preuß, Partner von Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP) formuliert dazu ganz treffend: „Gesamtwirtschaftlich kann es langfristig nicht das Ziel sein, Firmen für ein paar hundert Millionen Euro in die USA zu verkaufen“.

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