Gartley Pattern (Gartley Muster): Erklärung, Trading-Strategien & Praxisbeispiele
Manche Trader jagen dem neuesten Hype hinterher. Andere folgen still und leise bewährten Mustern – im wahrsten Sinne des Wortes. Eines dieser Muster hat sich seit Jahrzehnten bewährt und zieht nicht nur technische Analysten in seinen Bann: das Gartley Pattern.
Es sieht auf den ersten Blick aus wie ein Zickzack im Chart. Doch dieser Zickzack hat Struktur. Mathematische Struktur. Und wenn du weißt, worauf du achten musst, kann er dir signalisieren: Hier bahnt sich eine spannende Marktbewegung an!
In der Welt des harmonischen Tradings nimmt das Gartley Muster eine besondere Rolle ein. Es kombiniert Fibonacci-Verhältnisse mit konkreten Kursbewegungen und liefert dadurch eine verblüffend präzise Methode, um potenzielle Wendepunkte zu identifizieren. Für viele Trader ist es wie eine Art Schatzkarte – man muss nur wissen, wie man sie liest.
In diesem Artikel erfährst du:
- Was genau hinter dem Gartley Harmonic Pattern steckt
- Wie du es im Chart erkennst und richtig interpretierst
- Warum es als eine der verlässlichsten Strategien im technischen Trading gilt
- Wie du mit diesem Wissen mehr Sicherheit und Struktur in dein Trading bringst
Du brauchst kein Mathe-Genie zu sein, um dieses Muster zu verstehen. Aber du brauchst den Willen, die Sprache der Charts zu lernen – und genau dabei helfen wir dir.
Was ist das Gartley Pattern?
Das Gartley Pattern wurde erstmals 1935 vom US-amerikanischen Analysten H.M. Gartley in seinem Buch “Profits in the Stock Market” beschrieben. Dort findet sich auf Seite 222 eine Skizze, die später unter Tradern zur Legende wurde. Deshalb auch der Beiname „Gartley 222“.
Was zeigt dieses Muster?
Ganz einfach: Es besteht aus fünf Punkten – X, A, B, C und D – die zusammen ein bestimmtes Bewegungsmuster im Kursverlauf abbilden. Das Entscheidende dabei: Die Abstände zwischen diesen Punkten basieren auf Fibonacci-Verhältnissen, also Zahlenverhältnissen, die auch in der Natur ständig vorkommen – kein Zufall also.
Das Gartley Muster ist ein sogenanntes harmonisches Muster – es sucht nach Symmetrien und Gleichgewichten im Kursverlauf. Wenn diese Harmonie erreicht ist, deutet das auf eine mögliche Trendumkehr hin. Und genau das macht das Gartley Harmonic Pattern so wertvoll für Trader.
Die wichtigsten Merkmale:
- Der Punkt D ist der Einstiegspunkt – hier erwartest du eine Marktreaktion.
- Das Muster kann sowohl bullish (Long-Einstieg) als auch bearish (Short-Einstieg) sein.
- Es wird auf kleineren Zeiteinheiten ebenso eingesetzt wie auf dem Tages- oder Wochenchart.
Warum es so beliebt ist?
Weil es nicht auf Spekulation, sondern auf klaren Regeln basiert. Du erkennst das Muster – du berechnest die Verhältnisse – und du hast einen strukturierten Plan. Besonders im Forex-, Krypto- und CFD-Trading liefert das Gartley Pattern häufig saubere Setups mit hohem Chancen-Risiko-Verhältnis.
Das Gartley Pattern ist ein aussagekräftiges Werkzeug für alle, die nicht nur hoffen, sondern verstehen wollen, wo und warum der Markt sich bewegt. Es ist ein Muster für Strukturdenker – aber auch für alle, die intuitives Trading mit fundierter Technik verbinden möchten.
Struktur und Merkmale des Gartley Musters
Das Gartley Pattern, oft auch als Gartley 222 Pattern bezeichnet, ist kein einfaches „Ratespiel“ im Chart – es folgt einem präzisen Bauplan. Dieser Plan besteht aus vier Kursbewegungen: XA, AB, BC und CD. Jeder dieser Abschnitte hat seine eigene Bedeutung und folgt klar definierten Regeln.
Lass uns die Struktur Schritt für Schritt aufschlüsseln:
🔹 XA – Der erste Impuls
Das Muster beginnt mit einer starken Bewegung – entweder nach oben (bullish) oder nach unten (bearish). Dieser Impuls ist der Ausgangspunkt für alles Weitere. Keine große Magie hier – einfach nur die erste nennenswerte Marktbewegung.
🔹 AB – Erste Korrektur
Der Markt korrigiert einen Teil der XA-Strecke. Wichtig: Diese Bewegung endet typischerweise bei einem 61,8 % Fibonacci-Retracement von XA. Das ist bereits der erste Hinweis darauf, dass du dich möglicherweise in einem entstehenden Gartley Chart Pattern befindest.
🔹 BC – Gegenbewegung zur Korrektur
Nun folgt eine Bewegung, die sich wieder gegen AB richtet – also in Richtung des ursprünglichen Impulses. Auch hier ist die Strecke klar definiert: BC erreicht typischerweise zwischen 38,2 % und 88,6 % der AB-Strecke.
🔹 CD – Die finale Bewegung & potenzieller Einstiegspunkt
Der CD-Schenkel ist die längste Bewegung im Pattern – und endet oft bei 78,6 % der ursprünglichen XA-Strecke. Genau dort liegt der Punkt D – und damit auch dein möglicher Einstieg. Viele Trader platzieren an dieser Stelle Long- oder Short-Trades, je nach Richtung des Musters.
Merke: Der Punkt D ist nicht das Ziel – sondern der Startpunkt. Der Moment, an dem du auf eine Trendumkehr spekulierst.
Typische Marktbedingungen für das Gartley Chart Pattern
Das Gartley Pattern funktioniert besonders gut in Märkten, die sich in klaren Trends oder stabilen Korrekturphasen befinden. Es erkennt keine wilden Ausbrüche oder chaotische Seitwärtsphasen – es lebt von Harmonie und Wiederholung.
Typische Einsatzbereiche:
- Nach längeren Impulsbewegungen, wenn der Markt zur Ruhe kommt
- In Korrekturen innerhalb eines bestehenden Trends
- Besonders gut sichtbar in Forex-Paaren, Indizes und Kryptowährungen mit hoher Liquidität
Das Entscheidende: Du brauchst ein Mindestmaß an Struktur im Markt. Wenn der Kursverlauf aussieht wie ein Elektrokardiogramm nach drei Espressi – lieber Finger weg.
Fibonacci-Level & Preisbereiche im Gartley Pattern
Jetzt gehen wir in die Tiefe – denn die Fibonacci-Verhältnisse sind das Herzstück des Gartley Patterns. Sie machen den Unterschied zwischen einem echten Setup und einem zufälligen Zickzack im Chart.
Hier sind die wichtigsten Fibonacci-Level, die du für die Bestätigung brauchst:
🎯 XA → AB
- AB sollte 61,8 % von XA retracen (max. 78,6 % – alles darüber ist ungültig).
- Das ist das erste Anzeichen dafür, dass ein Gartley Pattern entsteht.
🎯 AB → BC
- BC sollte zwischen 38,2 % und 88,6 % von AB liegen.
- Auch hier gilt: Nicht zu kurz, nicht zu lang – die Harmonie muss stimmen.
🎯 XA → AD (also inklusive CD)
- Der Punkt D (Einstiegspunkt) sollte bei 78,6 % der XA-Strecke liegen.
- Genau hier liegt das entscheidende Gartley Pattern Target für den Einstieg.
Warum das wichtig ist?
Weil du anhand dieser Levels nicht nur erkennst, ob es sich um ein valide Gartley Pattern handelt – sondern auch, wo du einen Trade planst:
- Einstieg: Punkt D, nach Abschluss der CD-Bewegung
- Stop-Loss: Einige Pips unter Punkt X (bei bullish) oder über Punkt X (bei bearish)
- Ziel (Take Profit): Meist in der Nähe von Punkt B oder Punkt C – je nach Strategie
Das Schöne: Diese Fibonacci-Zonen helfen dir nicht nur beim Einstieg – sondern auch beim Risikomanagement. Und das ist im Trading mindestens genauso wichtig wie die Analyse selbst.
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Bullish vs. Bearish Gartley Pattern
Das Gartley Pattern gibt’s in zwei Varianten – wie Yin und Yang, nur auf dem Chart: bullish und bearish. Die Struktur bleibt dabei fast identisch. Was sich ändert, ist die Richtung. Und genau das macht den Unterschied für deinen Einstieg, dein Setup und dein Target.
Wer die beiden Varianten richtig lesen kann, hat einen klaren Vorteil. Denn ob du Long oder Short gehst, entscheidet darüber, ob du vom kommenden Kursimpuls profitierst – oder eben nicht.
Bullish Gartley Pattern: Einstieg nach dem Tief
Beim Bullish Gartley Pattern deutet das Muster auf eine Trendwende nach oben hin – also eine mögliche Long-Chance. Die Idee: Der Markt hat eine Korrektur vollzogen und steht nun vor einem neuen Aufwärtsschub.
So sieht’s aus:
- XA: Abwärtsimpuls
- AB: Korrektur nach oben (ca. 61,8 % von XA)
- BC: Wieder runter – aber nicht tiefer als Punkt A
- CD: Letzte Abwärtsbewegung, endet bei 78,6 % von XA
Der Einstieg liegt am Punkt D – dort erwartest du, dass der Markt wieder nach oben dreht. Genau hier platzieren viele Trader ihre Long-Position.
Kursziele beim Bullish Gartley Pattern:
- Erstes Ziel: Punkt B
- Zweites Ziel (für Fortgeschrittene): Punkt C
- Mit einem engeren Stop-Loss unter Punkt X
Warum das funktioniert? Weil Punkt D aus Sicht der Harmonie das energetische Ende der Korrektur ist – und dort oft größere Käufer ins Spiel kommen. Besonders stark ist das Setup, wenn sich das Pattern mit einem Unterstützungsbereich oder einem überverkauften RSI überschneidet.
Bearish Gartley Pattern: Einstieg nach dem Hoch
Das Bearish Gartley Pattern ist einfach die gespiegelte Variante – aber mindestens genauso wirkungsvoll. Es signalisiert eine potenzielle Trendwende nach unten – also eine Short-Chance.
Die Struktur:
- XA: Aufwärtsimpuls
- AB: Korrektur nach unten
- BC: Wieder rauf, aber nicht über Punkt A
- CD: Letzter Anstieg, endet bei 78,6 % von XA
Der Einstieg erfolgt auch hier bei Punkt D – nur diesmal erwartest du einen Abpraller nach unten. Es ist also dein Signal für eine Short-Position.
Kursziele beim Bearish Gartley Pattern (Target-Zonen):
- Erstes Kursziel: Punkt B – das ist deine klassische Take-Profit-Zone, wenn du auf Nummer sicher gehen willst
- Zweites Kursziel: Punkt C – hier liegt mehr Potenzial, aber auch etwas mehr Risiko
- Stop-Loss: Oberhalb von Punkt X – wird dieses Hoch überschritten, ist das Muster nicht mehr gültig.
Dieses Setup ist besonders effektiv in überkauften Märkten, bei starker Widerstandsstruktur oder bei divergierenden Indikatoren wie RSI oder MACD.
Was beide gemeinsam haben:
- Klare Fibonacci-Strukturen
- Einstieg an Punkt D
- Starke CRV-Setups
- Hohe Relevanz in strukturierten Marktphasen
- Und: Sie funktionieren auf fast allen Zeiteinheiten – vom M15 bis zum Tageschart
Praxis-Tipp: Viele Trading-Anfänger machen den Fehler, das Muster zu früh zu erkennen – und zu früh einzusteigen. Warte immer, bis Punkt D erreicht ist. Und nutze zusätzliche Bestätigungssignale (z. B. Candlestick-Umkehrformationen oder Volumen).
Anti-Gartley Pattern
Was passiert, wenn sich ein Gartley Pattern nicht wie erwartet verhält? Wenn sich zwar die Form andeutet, aber die Verhältnisse nicht mehr harmonieren? Willkommen beim Anti-Gartley Pattern – der etwas rebellischeren Variante im harmonischen Trading-Universum.
Das Anti-Gartley Pattern ist, wie der Name schon vermuten lässt, kein Fehler, sondern eine bewusste Abwandlung des klassischen Musters. Es entsteht oft dann, wenn zwar eine ähnliche Struktur wie beim „normalen“ Gartley erkennbar ist, aber die entscheidenden Fibonacci-Level – vor allem bei Punkt D – nicht mit den klassischen Regeln übereinstimmen.
Was unterscheidet das Anti-Gartley Pattern vom klassischen Gartley?
- Punkt D liegt nicht bei 78,6 % von XA, sondern oft darüber – manchmal sogar bei 100 % oder darüber.
→ Das bedeutet: Der Markt überschießt die typische Umkehrzone. - Das Setup zielt oft auf Trendfortsetzung statt Umkehr.
→ Während das klassische Gartley Pattern häufig auf eine Trendumkehr hinweist, kann das Anti-Gartley Pattern vielmehr ein Hinweis darauf sein, dass der Trend weitergeht – nur mit kurzfristiger Korrektur. - Psychologischer Unterschied:
→ Trader, die das Anti-Gartley erkennen, interpretieren es oft als Zeichen dafür, dass der Markt „noch nicht fertig ist“. Es ist also eher ein Trendbeschleunigungs-Muster als ein Wendepunkt.
Wann taucht das Anti-Gartley Pattern auf?
- In sehr dynamischen Marktphasen, z. B. bei News-Impulsen oder starken Trendbewegungen
- Oft auch in Kombination mit Ausbrüchen aus Konsolidierungen
- Besonders in volatilen Märkten wie Kryptos, Indizes oder stark gehandelten Forex-Paaren
Ein Beispiel: Der Markt zeigt dir eine typische Gartley-Struktur – doch Punkt D schießt nicht bei 78,6 % ins Ziel, sondern kratzt an 100 % oder mehr. Klassische Trader würden jetzt aussteigen oder den Trade verwerfen. Wer das Anti-Gartley Pattern kennt, bleibt dran – oder steigt sogar bewusst mit dem Trend ein.
Ist das Anti-Gartley Pattern „besser“?
Nicht unbedingt. Es ist anders. Und wie bei allen Mustern gilt: Der Kontext zählt. Ein Anti-Gartley Pattern kann dir zusätzliche Flexibilität und Tiefe in deiner Marktanalyse geben – vorausgesetzt, du erkennst es als das, was es ist: eine Variante, nicht ein Fehler.
Es zu handeln erfordert mehr Erfahrung – aber es kann dir wertvolle Hinweise auf Marktstärke oder -schwäche liefern.
Gartley Pattern Trading: Strategien für den praktischen Einsatz
Du kennst jetzt die Theorie, die Struktur und die Varianten. Zeit, das Ganze auf die Straße zu bringen – oder besser gesagt: auf den Chart. Denn das Trading mit dem Gartley Pattern ist nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern eine konkrete Strategie, die du live im Markt anwenden kannst.
Im folgenden Abschnitt zeige ich dir, wie du das Gartley Pattern Trading Schritt für Schritt in der Praxis umsetzt:
📌 Wann du einsteigen kannst – konservativ oder aggressiv
📉 Wie du deinen Stop-Loss richtig setzt, ohne ständig ausgestoppt zu werden
🎯 Und wie du dein Gartley Pattern Target clever planst, damit dein Risiko-Ertrag-Verhältnis stimmt
Einstiegsszenarien & Setups
Der spannendste Moment beim trading gartley pattern ist natürlich: der Einstieg. Der Punkt, an dem die Theorie zur Realität wird.
Grundsätzlich hast du zwei Möglichkeiten:
Konservativer Einstieg – sicher, aber mit Verzögerung
Hier wartest du, bis sich das Pattern voll ausgebildet hat (Punkt D) und eine Bestätigung eintritt, zum Beispiel:
- Eine Umkehrkerze (Doji, Pinbar, Bullish Engulfing etc.)
- Positives Volumen
- Bestätigung durch RSI, MACD oder gleitende Durchschnitte
Vorteil: Höhere Trefferquote, mehr Sicherheit
Nachteil: Der Trade kann dir „weglaufen“, bevor du drin bist
Aggressiver Einstieg – früher, aber risikoreicher
Wenn du das Pattern frühzeitig erkennst und Erfahrung hast, kannst du bereits nahe Punkt D einsteigen – ohne Bestätigung, rein auf Basis der Struktur.
Vorteil: Bessere Preise, höheres Gewinnpotenzial
Nachteil: Höheres Risiko bei Fehlausbrüchen
Für Einsteiger ist der konservative Einstieg meistens die bessere Wahl – Sicherheit geht vor Geschwindigkeit.
Stop-Loss & Risiko-Management
Ein sauberes Setup nützt dir wenig, wenn du den Stop-Loss zu eng setzt – oder ihn gar nicht hast. Beim Gartley Pattern Trading gilt:
Der Stop-Loss gehört hinter Punkt X
- Beim bullish Gartley Pattern: unter Punkt X
- Beim bearish Gartley Pattern: über Punkt X
So gibst du dem Trade genug Luft zum Atmen, ohne gleich bei der ersten kleinen Schwankung ausgestoppt zu werden.
Faustregel:
Plane 1 % bis 2 % deines Trading-Kapitals pro Trade als maximales Risiko ein. Kombiniert mit einem Chance-Risiko-Verhältnis von mindestens 2:1 bist du auf der sicheren Seite.
Zusatztipp:
- Nutze ATR (Average True Range), um die Volatilität des Markts mit einzubeziehen
- Setze Alerts statt blinder Orders – so behältst du die Kontrolle
- Verwende nie „blind“ dieselbe Stop-Distanz – der Markt ist kein One-Size-Fits-All
Take-Profit & Zielbestimmung
Jetzt zum schönsten Teil: deinem Kursziel.
Das sogenannte Gartley Pattern Target ergibt sich aus zwei Hauptfaktoren:
1. Fibonacci-Projektionen
- Erstes Ziel: 61,8 % Fibonacci-Projektion von BC (sehr konservativ)
- Zweites Ziel: 100 % Projektion – das entspricht oft Punkt B
- Drittes Ziel (für Fortgeschrittene): 161,8 % von BC – hier liegt oft Punkt C
Du kannst deine Position auch gestaffelt schließen, um Gewinne zu sichern und gleichzeitig Potenzial offenzuhalten.
2. Historische Unterstützungen/Widerstände
Gerade bei großen Zeiteinheiten wie H4 oder Tageschart lohnt sich ein Blick nach links:
- Wo gab es in der Vergangenheit markante Wendepunkte?
- Wo verlaufen gleitende Durchschnitte, Pivot-Punkte oder Volumen-Spikes?
Diese Zonen können dir zusätzliche Sicherheit bei der Zielbestimmung geben – besonders wenn sie mit einem Fibonacci-Level zusammenfallen.
Das richtige Take-Profit-Management entscheidet oft darüber, ob dein Trade im Plus landet – oder im Frust. Plane deine Zielbereiche so konkret wie deinen Einstieg und halte dich daran, auch wenn die Gier ruft.
Gartley Muster im Forex-Trading: Anwendung & Besonderheiten
Wer sich intensiver mit dem Forex-Markt beschäftigt, wird schnell merken: Hier tanzen die Währungen manchmal nach ihrer ganz eigenen Melodie. Volatil, liquid, oft getrieben von Nachrichten und makroökonomischen Faktoren. Und genau in diesem Umfeld fühlt sich das Gartley Pattern besonders wohl.
Aber warum eigentlich? Warum ist ausgerechnet der Devisenmarkt ein so fruchtbarer Boden für das Gartley Pattern Forex Setup?
Forex liebt Struktur – das Gartley Pattern liefert sie
Der Devisenmarkt ist riesig. Und gleichzeitig sehr technisch geprägt. Viele Trader – insbesondere große institutionelle Player – handeln hier nach technischen Mustern und Fibonacci-Verhältnissen. Das sorgt dafür, dass sich gewisse Bewegungsabläufe regelmäßig wiederholen.
Genau hier kommt das Gartley Pattern im Forex-Trading ins Spiel: Es nutzt diese Wiederholungen – strukturiert sie – und gibt dir einen Plan, wo andere nur Chaos sehen.
Warum ist das Gartley Pattern im Forex-Markt besonders effektiv?
- Hohe Liquidität
→ Forex-Paare wie EUR/USD, GBP/USD oder USD/JPY bewegen sich oft sauber und „technisch logisch“. Ideal für ein Muster wie das Gartley, das auf Struktur und Harmonie angewiesen ist. - Wiederholende Preisbewegungen
→ Viele Forex-Paare zeigen sich in ihren Bewegungen fast „geometrisch“. Das macht die Mustererkennung leichter – besonders auf H1-, H4- oder Tagesbasis. - Klare Fibonacci-Reaktionen
→ Der Forex-Markt respektiert Fibonacci-Level oft fast schon lehrbuchmäßig. Das erleichtert die Anwendung und Validierung von XA-, AB- und CD-Strecken im Gartley Pattern Forex. - Verlässliche Zeiteinheiten
→ Besonders auf H1 bis H4 lassen sich Gartley-Formationen mit hoher Trefferquote identifizieren – nicht zu schnell, nicht zu langsam.
Beispiel: Gartley Pattern im EUR/USD
Nehmen wir mal ein klassisches Setup:
- XA: Starker Aufwärtsimpuls nach EZB-News
- AB: Korrektur
- BC: Schwacher Versuch, wieder zu kaufen
- CD: Letzte Schwung in Richtung D – bei 77,5 % von XA liegt eine charttechnisch wichtige Unterstützungszone
Ergebnis: Gartley Pattern bestätigt, Einstieg bei D, Stop über X, Kursziel bei der nächsten Unterstützungszone- und ein sauberes CRV von 2:1 oder besser.
Tipps für den Einsatz im Forex-Trading
- Nutze größere Zeiteinheiten für mehr Stabilität – H4 oder Daily bevorzugt
- Ergänze das Pattern mit Fundamentaldaten (z. B. Zinsentscheidungen, CPI, NFP)
- Kombiniere mit Volumenanalyse oder Sentiment-Daten für zusätzliche Bestätigung
- Trade am besten nur Major- oder Cross-Währungen – Exoten neigen zu chaotischeren Bewegungen
Beispiele aus der Praxis: Gartley Pattern im Live-Trading
Theorie ist super. Aber was zählt, ist die Umsetzung – im echten Markt, mit echten Kursen und echten Emotionen. Genau deshalb schauen wir uns jetzt konkrete Beispiele an, wie das Gartley Pattern Trading in der Praxis aussieht.
Drei verschiedene Märkte, drei saubere Setups, und vor allem: drei Lektionen, die du für dein eigenes Trading mitnehmen kannst.
1. Forex: Bullish Gartley Pattern im GBP/USD (5M)
Setup:
Nach einem massiven Abverkauf durch Brexit-Nachrichten formte sich im GBP/USD eine XA-Bewegung auf dem 5-Minuten-Chart. Die darauffolgenden Korrekturen liefen mustergültig nach Fibonacci – bei 77,6 % von XA bildete sich Punkt D, genau an einer lokalen Unterstützung.
Trade-Einstieg:
- Konservativ nach Bullish Engulfing-Kerze am Punkt D
- Stop-Loss unter Punkt X
- Kursziel (Target): Punkt B – perfekt getroffen nach 24 Stunden
Ergebnis: +85 Pips mit CRV von 2,5:1
Lernpunkt: Geduld zahlt sich aus – Muster erst handeln, wenn es vollständig ist!
2. Aktienmarkt: Bearish Gartley Pattern bei Apple (AAPL, Daily)
Setup:
Nach einem Earnings-Schub stieg die AAPL-Aktie stark an – doch danach begann sich ein klar strukturiertes bearish Gartley Pattern zu formen. Punkt D lag exakt an der 90 % Fibonacci-Zone von XA, zusätzlich nahe einem massiven Widerstandsbereich aus der Vergangenheit.
Trade-Einstieg:
- Aggressiv bei Punkt D mit Short
- Bestätigung durch RSI-Divergenz
- Kursziel (Target): Punkt C – Teilgewinne dort, Rest bei Punkt C
Ergebnis: über 10 % in einem Monat
Lernpunkt: Kombination von Gartley-Struktur und Widerstand funktioniert hervorragend
3. Krypto: Gartley Pattern im Bitcoin (BTC/USD, H1)
Setup:
BTC zeigte im 1-Stunden-Chart ein besonders sauberes bullish Gartley Pattern nach einem kleinen Rücksetzer. Punkt D lag bei 79,5 %, in direkter Nähe zu einer Liquiditätszone mit starker Unterstützung.
Trade-Einstieg:
- Einstieg konservativ bei Punkt D
- Stop ein wenig tiefer unter dem letzten Tief (der Kryptomarkt ist volatiler)
- Ziel: Lokale Strukturhighs
Ergebnis: +4 % in wenigen Stunden
Lernpunkt: Harmonic Patterns funktionieren auch in volatilen Krypto-Märkten – wenn du strukturiert vorgehst
Was zeigen diese Beispiele?
- Gartley Pattern Trading funktioniert über alle Märkte hinweg
- Egal ob Forex, Aktien oder Krypto – das Prinzip bleibt gleich
- Du brauchst keine Glaskugel, sondern einen klaren Plan und sauberes Setup
- Bestätigungs-Signale (Kerzenmuster, Divergenzen, Volumen) sind das i-Tüpfelchen für mehr Sicherheit
Häufige Fehler beim Gartley Pattern
So mächtig das Gartley Pattern ist – es ist kein magisches Werkzeug. Denn wie bei jeder Strategie liegt der Teufel im Detail. Viele Trader – vor allem Einsteiger – tappen immer wieder in dieselben Fallen.
Das ist kein Drama. Aber es kostet Performance, Nerven und im schlimmsten Fall echtes Geld.
Deshalb schauen wir uns hier die häufigsten Fehler an, die beim Trading mit dem Gartley Pattern passieren – und wie du sie gezielt vermeiden kannst.
Fehlinterpretationen & Fehlsignale
Das Gartley Pattern lebt von Präzision. Wenn du aber zu locker interpretierst oder die Fibonacci-Verhältnisse ignorierst, wirst du schnell in eine Falle laufen.
Die häufigsten Fehlinterpretationen:
- „Sieht ungefähr so aus wie ein Gartley – wird schon passen.“
❌ Falsch. Ohne korrekte Fibonacci-Level (z. B. 78,6 % bei Punkt D) ist es kein valides Pattern. - Muster wird zu früh „entdeckt“
Viele sehen schon bei AB oder BC ein Gartley entstehen – obwohl CD noch gar nicht abgeschlossen ist.
❌ Das ist wie ein Kuchenrezept, bei dem du nach der Hälfte den Ofen ausschaltest. - Falsche Spiegelung
Trader erkennen ein bullish Pattern, obwohl es bearish ist – oder umgekehrt.
❌ Das Ergebnis: Falsche Richtung, Verlust statt Gewinn.
Was hilft?
- Fibonacci korrekt anwenden
- Geduld bis zur vollständigen Struktur
- Muster mit anderen Tools kombinieren (Candlesticks, RSI, Volumen)
Zu frühe oder zu späte Einstiege
Der Einstieg bei Punkt D ist das Herzstück des gesamten Setups – und genau hier geht am meisten schief.
Zu früher Einstieg:
- Trader steigen ein, bevor Punkt D vollständig ausgebildet ist
- Oder sie ignorieren das letzte Fibonacci-Level (78,6 %)
- Meist fehlt auch die Bestätigung – z. B. Umkehrkerze oder Volumenanstieg
Ergebnis: Der Kurs läuft weiter gegen dich – du wirst ausgestoppt.
Zu später Einstieg:
- Du wartest zu lange auf „noch mehr Sicherheit“
- Der Kurs reagiert schon, du kommst zu spät rein
- Der CRV ist schlechter – oder du verpasst den Move komplett
Ergebnis: Entweder Frust, oder suboptimales Setup mit erhöhtem Risiko
Lösung: Finde die Balance
- Arbeite mit Alerts, statt den ganzen Tag auf den Chart zu starren
- Nutze Tools wie Fibonacci-Zeichnungen, um Punkt D zu „messen“
- Warte auf eine (aber nicht fünf) Bestätigung(en) – z. B. eine klare Candle oder RSI-Kreuzung reicht oft
Vor allem: Übung macht den Trader. Je öfter du das Muster im Chart identifizierst, desto sicherer wirst du – auch ohne Denkfehler.
Vergleich: Gartley Pattern vs. Andere Harmonic Patterns
Das Gartley Pattern ist gewissermaßen der „Klassiker“ unter den harmonischen Mustern. Doch es ist nicht allein unterwegs: Mit ihm auf der Bühne stehen auch das Bat Pattern, Butterfly Pattern, Crab Pattern und einige weitere. Alle nutzen die gleiche Sprache – Fibonacci-Verhältnisse und symmetrische Strukturen – aber mit jeweils eigenen Regeln und Charakterzügen.
Wenn du das Gartley Pattern verstanden hast, fällt es dir leicht, auch die anderen Varianten zu durchschauen. Hier kommt ein direkter Vergleich, der dir den Überblick verschafft:
Butterfly Pattern
Unterschied zum Gartley:
- Punkt D liegt über dem Startpunkt X – bei 127 % oder 161,8 % der XA-Strecke
- Es signalisiert oft eine sehr starke Marktüberdehnung
- Ideal für Umkehr-Setups nach impulsiven Trends
👉 Merkmale:
- Größere Ausdehnung
- Höheres Risiko, aber auch hohes CRV
- Stop-Loss liegt deutlich weiter entfernt
🧠 Merksatz: Butterfly = Flügel schlagen aus → mehr Volatilität, mehr Strecke
Bat Pattern
Unterschied zum Gartley:
- Punkt D endet früher – bei 88,6 % von XA, statt 78,6 % wie beim Gartley
- Das Muster ist oft kompakter und enger
- Es bietet ein sehr gutes Chance-Risiko-Verhältnis, da der Einstieg näher an Punkt X liegt
Merkmale:
- Enges Setup
- Konservativere Einstiege
- Oft bessere Kontrolle des Stop-Loss
Merksatz: Bat = flattert tief, aber kontrolliert → präziser Einstieg, kleines Risiko
Crab Pattern
Besonderheit:
- Extrem weit ausgedehntes Muster – Punkt D bei 161,8 % von XA oder noch weiter
- Eher für erfahrene Trader geeignet
FAQ: Wichtige Fragen zum Gartley Muster
Was ist ein Gartley Pattern und wie funktioniert es?
Das Gartley Pattern ist ein harmonisches Chartmuster, das auf Fibonacci-Verhältnissen basiert. Es zeigt potenzielle Wendepunkte im Markt und besteht aus fünf Punkten (X, A, B, C, D), die eine symmetrische Struktur bilden.
Was ist das Gartley 222 Muster?
Das Gartley 222 Muster ist die ursprüngliche Version des Patterns, erstmals beschrieben von H.M. Gartley auf Seite 222 seines Buches. Es folgt den typischen Regeln des Gartley Patterns und ist vor allem für seine hohe Zuverlässigkeit bekannt.
Wie erkenne ich ein valides Gartley Pattern?
Ein valides Gartley Pattern erfüllt bestimmte Fibonacci-Kriterien: – AB = 61,8 % von XA – BC = 38,2 %–88,6 % von AB – D = 78,6 % von XA Nur wenn diese Bedingungen stimmen, spricht man von einem echten Gartley Setup.
Ist das Gartley Pattern ein bullisches oder bärisches Signal?
Beides! Ein bullish Gartley Pattern zeigt eine mögliche Trendumkehr nach unten – ideal für Long-Einstiege. Ein bearish Gartley Pattern signalisiert eine Umkehr nach oben – perfekt für Short-Setups.
Welche Fibonacci-Level sind entscheidend für das Muster?
Wichtige Level im Gartley Pattern sind: – 61,8 % (AB von XA) – 78,6 % (D von XA) – 38,2 % bis 88,6 % (BC von AB) Diese Verhältnisse definieren die Struktur und Gültigkeit des Musters.
Wie kann ich das Gartley Pattern erfolgreich traden?
Warte, bis das Muster vollständig ist (Punkt D erreicht) und nutze eine Bestätigung (z. B. Umkehrkerze oder RSI-Signal). Setze den Stop-Loss hinter Punkt X und plane dein Gartley Pattern Target auf Basis von Fibonacci-Projektionen oder Strukturzonen.
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