Die Gespräche zur Regierungsbildung nehmen an Fahrt auf. Die ersten Gespräche haben sich die Grünen und die FDP für sich vorbehalten. Beide werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an der nächsten Regierung beteiligt sein.
In den kommenden Tagen stehen dann wohl auch die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und der FDP an, ein sog. Jamaica-Bündnis zwischen CDU, Grünen und der FDP ist zwar im Gespräch, gilt aber als sehr unwahrscheinlich.
Ökonomen gehen davon aus, dass insbesondere zwischen Grünen und FDP rasch eine gemeinsame Linie entwickelt werden kann. ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann sieht die Grünen zwar als eine “in ihrem Steuer- und Wirtschaftsprogramm markant linke Partei mit Präferenz von Umverteilung und Regulierung”, glaubt aber, dass die Grünen ohnen nennenswerten Gesichtsverlust der Marktorientierung der Liberalen entgegenkommen kann, solange ihre Klimapolitik die notwendige Substanz behält. Die Schwierigkeiten liegen wohl eher in den Verhandlungen zwischen der SPD und FDP.
Unternehmensverbände, wie die DIHK fordert indes Reformierungen durch die neue Regierung, welche den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder attraktiver machen. Digitalisierung, Klimaschutz und der Fachkräftemangel sind dabei die wichtigsten Zukunftsthemen.
Robert Halver, Kapitalmarktexperte der Baader Bank glaubt, man kann durchaus den Schwerpunkt auf Klimatechnik- und Umwelttechnik-Werte, gerade aus der zweiten Reihe, legen. Klimawandel und Digitalisierung gelten als Schlüsselbereiche, auf welche sich Investoren nun konzentrieren sollten.